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Yoga als Teil einer holistischen Betrachtungsweise

Dein Körper - Dein Yoga

Ging man früher davon aus, WIE eine Yogahaltung auszusehen hat, achtet man heute vermehrt auf die anatomischen Unterschiede des jeweiligen Körpers. Jeder Mensch verfügt über einen einzigartigen Bewegungsapparat: Knochenstruktur, Muskeln, Faszien etc. Das bedeutet, dass gewisse Haltungen für dein einen einfach einzunehmen sind; für den anderen aber (noch) nicht möglich sind. Jeder sollte daher achtsam die Yogahaltung einnehmen und wieder verlassen und dabei auf seinen Körper achten sowie seine Grenzen respektieren. Trotzdem oder gerade deshalb ist es wichtig, auch in der Yogapraxis spielerisch und neugierig zu bleiben und die eigenen Grenzen immer wieder neu auszutesten und sich so bewusstem Stress auszusetzen. Das gilt für die physische, psychische, emotionale wie spirituelle Grenzen. 

 

Unsere Knochen z.B. werden brüchig, wenn wir sie nicht beanspruchen. Das besagt das Wolffsche Gesetz: der Knochen baut sich auf und nimmt an Festigkeit und somit auch an Dichte zu, wenn er belastet wird. Wird der Knochen hingegen nicht oder nur wenig belastet, baut er sich ab. Bei unseren Muskeln verhält es sich ähnlich. Wenn wir sie nicht nutzen, degenerieren sie. Wir benötigen eine gewisse Menge an positivem Stress, um am Leben zu bleiben. Negativer Stress wie z.B. Dauerstress bei der Arbeit sollte jedoch vermieden werden.

Erholungspausen, zu denen auch kurze Entspannungsübungen gehören. Eine Studie der Universität Oslo hat gezeigt, dass Yoga sich nachweislich auf die genetische Basis des Immunsystems positiv auswirkt.

 

Eine Studie der Ohio State University zeigte, dass Yoga die Entzündungsmarker senkt. Da chronische Entzündungen die Basis sehr vieler Erkrankungen (u.a. Krebserkrankungen) sind, ist das ein außerordentlich interessantes Ergebnis. Yoga senkte bei den Probanden Stress, und erhöht die Vitalität. Sie konnten besser schlafen, und das Immunsystem konnte seine Arbeit tun.

 


Yoga für ein starkes Immunsystem

Eine regelmäßige Yoga-Praxis kann helfen, Körper und Geist zu harmonisieren, Stress abzubauen und damit das Immunsystem zu stärken. Im Yoga wird der Körper mit reichlich Lebensenergie erfüllt, die Durchblutung wird gefördert und dies wirkt sogar positiv auf das Lymphsystem, den Darm und die immunstärkenden Drüsen. Yoga sorgt für eine optimale Entgiftung und kann vor Krankheiten schützen oder bereits vorhandene Symptome lindern – von klassischen Erkältungssymptomen über Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit bis hin zu Depressionen.

(Bildhinweis: thaivedic.com)

Gibt es eine allgemein gültige "besten Zeit" für die Yogapraxis 

Die beste Zeit für intensiven Sport ist nach TCM zwischen 15-17h. Sport über Mittag hingegen sei pures Gift für den Körper. Denn von 11 bis 13 Uhr bearbeitet Blut und Qi das Herz, darum benötigt dies zu dieser Zeit Ruhe.

 

Das Herz steuert sämtliche mentale Aktivitäten, wie Inspiration und Konzentration. Wer also z.B. regelmässig über Mittag joggen geht, nimmt in Kauf, dass er unausgeglichen wird und sein Gedächtnis leidet. Idealer währe ein entspannter Lunch, am besten mit anschliessendem kurzen Mittagsschlaf.

 

Meditation und Yoga Nidra - da sind sich alle einig -  wird am besten morgens zwischen vier und sechs oder am Abend vor dem Einschlafen praktiziert.  

 

Dein Körper - dein Yoga

So wie wir anatomisch verschieden sind, unterscheiden wir uns auch im Bezug auf unsere Konstitution. Es gibt also keine allgemein gültige beste Zeit für die individuelle Yogapraxis. Wichtig erscheint mir jedoch, auf die Dosha-Zeiten zu achten - d.h. die Qualitäten der jeweiligen Dosha's zu berücksichtigen.  



Die Yoga-Hausapotheke

Die tiefe Bauchatmung hat eine unglaublich große Wirkung auf das Immunsystem. Im stressigen Alltag atmen viele Menschen eher flach und unregelmäßig. Die tiefe Atmung aber kann jede Zelle im Körper mit viel mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgen und hat einen positiven Effekt auf unseren Kreislauf.

 

Bei der tiefen Bauchatmung werden die Schleimhäute in den Bronchien, im Hals und in der Nase besser belüftet und Schadstoffe und Krankheitserreger können beim Ausatmen mit hinausbefördert werden.

 

Atemübungen wie z.B. Kapalabatti oder Nadi Shodhana trainieren Lunge und Atemwege zusätzlich. Das macht sie robuster gegen Krankheitskeime, Hausstaub und Pollen. 

 

In unserem Darm befinden sich der Großteil unserer Abwehrzellen; etwa 70 Prozent der Abwehrzellen, und es werden dort Immunglobuline produziert – und die schützen uns vor Infektionen. Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht, wird die Produktion der Immunzellen beeinträchtigt. Eine gesunde Darmflora aufzubauen und zu pflegen ist enorm wichtig, damit der Darm seiner eigentlichen Arbeit nachgehen und Schadstoffe und Erreger bekämpfen kann. 

 

Die Milz ist relativ klein und liegt im linken Oberbauch direkt hinter dem Zwerchfell. Sie produziert zum einen ebenfalls Immunzellen und speichert zum anderen antikörperbildende Lymphozyten. Sie kann wie der Darm durch Yoga-Übungen gestärkt werden.

 

Die Lymphknoten im Leistenbereich werden durch gezielte Yoga-Übungen angeregt. Die Aufgabe der Lymphknoten ist es, abgestorbene Zellen und Giftstoffe aus dem Gewebswasser (=Lymphe) zu filtern. Gleichzeitig dienen sie aber auch der Verbreitung von Lymphozyten, die als Bestandteil des Blutes Viren und Bakterien bekämpfen.

 

„Ein gesunder Körper braucht 
ein Balance zwischen 
Bewegung und Ruhe.“

Seele, Nerven- und Immunsystem stehen in Wechselwirkung zueinander. Ist das Nervensystem ausgeglichen, wirkt sich das positiv auf unseren Gesundheitszustand aus. Nervenzellen mögen es nicht, wenn man an ihnen herumzerrt. Sie werden schnell gereizt und brauchen lange, bis sie sich wieder beruhigen.

In der Pubertät, bei Menstruationsbeschwerden, Kinderwunsch und Beschwerden in den Wechseljahren kann Yoga helfen, das Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, indem ausgewählte Asanas mit starken Atemtechniken kombiniert werden. 

 

Mit Hilfe von positiven Affirmationen, Meditation und Atemübungen wird eine optimistischere Grundeinstellung und gute Laune erlangt. Da der Körper gelassener mit Stress umgeht sowie negativen Gedanken weniger Bedeutung geschenkt wird, können Schlafstörungen und Bluthochdruck reduziert werden. Eine geistige Gesundheit hilft dem Immunsystem und schenkt Energie.

 

Asanas kräftigen also nicht nur die Muskeln, sondern sie tragen auch dazu bei, Organe und Drüsen zu stimulieren, wodurch u.a. die Bildung von Immunzellen unterstützt und damit der ganze Organismus gestärkt wird. Voraussetzung für die Wirkungen ist jedoch eine regelmässige Yogapraxis.

 

Nicht jeder Yoga-Stil bringt den Körper ins Schwitzen, aber es geht immer darum, den Körper in seinem Rahmen zu dehnen, zu stärken und geschmeidig zu halten. Das Ziel beim Yoga ist denn auch die Harmonie von Körper, Geist und Seele.

 

Sowohl bei den Asanas, als auch während der Meditation liegt der Fokus voll und ganz auf dem Körper und der Atmung. Dadurch kommt der Geist zur Ruhe. Das sich ständig drehende Gedankenkarussell wird verlangsamt oder kann sogar angehalten werden.